Biberschwanzkehle richtig eindecken. Video Tutorial eingebundene Kehle | Dachdecker Experte zeigt wie es geht
Eingebundene Biberschwanzkehle Video Tutorial
Experte Mirko Fischer zeigt wie eine Kehle gedeckt wird
Handwerkliche Präzision für Ihr Dach
Die Kehle ist ein neuralgischer Punkt auf jedem Dach. Hier laufen zwei Dachflächen zusammen und bilden eine Rinne, die das Regenwasser sicher ableiten muss. Gerade bei historischen Gebäuden oder Dächern, die mit Biberschwanzziegeln gedeckt sind, ist die handwerkliche Ausführung der Kehle entscheidend für die Langlebigkeit und Dichtigkeit. In diesem Beitrag beleuchten wir die Königsdisziplin der Dacheindeckung: die eingebundene Biberschwanzkehle.
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Was ist eine Biberschwanzkehle und welche Arten gibt es?
Die Biberschwanzkehle ist eine spezielle Art der Dachentwässerung, die sich nahtlos in die Biberschwanzziegel-Eindeckung einfügt. Sie wird direkt aus den Ziegeln der angrenzenden Dachflächen gebildet. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Hauptarten:
- Die offen verblechte Biberschwanzkehle: Bei dieser Methode wird ein Metallblech in der Kehle verlegt, das die Wasserführung übernimmt. Die Biberschwanzziegel werden seitlich an das Blech herangeführt. Diese Variante ist vergleichsweise einfach und schnell umzusetzen.
- Die eingebundene Biberschwanzkehle: Diese Art ist die handwerklich anspruchsvollste und optisch ansprechendste Variante. Hierbei werden die Biberschwanzziegel so zugeschnitten und verlegt, dass sie sich abwechselnd in der Kehle überlappen. Es entsteht eine homogene Dachfläche ohne sichtbares Blech. Diese Technik wird oft im Denkmalschutz und bei hochwertigen Neubauten eingesetzt.
In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf die eingebundene Biberschwanzkehle, die wir in einem unserer Projekte mit der 2 zu 4 Einteilung realisiert haben.
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Was bedeutet das 2 zu 4 System und wie funktioniert es?
Bei unserem Projekt haben wir eine Kehlbreite von drei Ziegeln realisiert. Dabei wurde mit 18er Rundbogen Biberschwänzen von Creaton gearbeitet. Die 2 zu 4 Einteilung ist eine bewährte Methode, um eine zuverlässige und optisch ansprechende Kehle zu schaffen.
- Die Ziegel werden so zugeschnitten, dass sich zwei Ziegelreihen der einen Dachfläche mit vier Ziegelreihen der Kehle verbinden.
- Dieses System sorgt für eine optimale Überdeckung und eine sichere Wasserführung. Es ist ein präzises Rechenspiel und erfordert viel Erfahrung.
Gibt es andere Einteilungen der Biberschwanzkehle?
Ja es gibt noch die 2 zu 3 Einteilung. Das heißt, es laufen drei Ziegelreihen der Biberkehle in zwei Biberreihen der Dachfläche. Außerdem kann man auch eine zwei Ziegel breite Kehle decken.
Wie wird eine eingebundene Kehle korrekt ausgeführt?
Die Eindeckung einer eingebundenen Biberschwanzkehle ist ein Meisterwerk des Dachdeckerhandwerks. Sie erfordert Sorgfalt, Präzision und das richtige Werkzeug.
- Zunächst wird die Unterkonstruktion (Schalung) angebracht und eine wasserdichte Unterdeckung (z.B. eine Kehlpappe) verlegt.
- Anschließend beginnt der Zuschnitt der Ziegel. Jeder Ziegel, der in die Kehle eingelassen wird, muss von Hand passgenau geschnitten werden.
- Die Verlegung erfolgt in Reihen, wobei die Ziegel beider Dachflächen abwechselnd in die Kehle gelegt und verdrahtet werden.
- Das Ergebnis ist eine nahtlose, optisch ansprechende Kehle, die beständig gegen Witterungseinflüsse ist.
Wie viele Biberschwanzziegel benötigt man pro Meter Kehle?
Die Anzahl der benötigten Ziegel hängt stark von der Größe und Form der Ziegel sowie der gewählten Kehlbreite ab. Bei 18er Rundbogen Biberschwänzen (wie den Creaton-Ziegeln) können Sie mit einem Bedarf von etwa 40-50 Biberschwänzen pro laufendem Meter Kehle rechnen. Bei 15er Bibern liegt der Verbrauch naturgemäß etwas höher, da die Ziegel kleiner sind. Hier können es schnell 50-60 Ziegel pro Meter sein. Es handelt sich hierbei um Schätzwerte, die je nach konkreter Ausführung und Kehlneigung variieren können.
Was kostet ein Meter Biberschwanzkehle?
Diese Frage ist schwer pauschal zu beantworten, da die Kosten stark von der gewählten Art der Kehle, dem regionalen Dachdeckerbetrieb und dem Ziegelpreis abhängen.
- Die eingebundene Biberschwanzkehle ist deutlich kostenintensiver als die offen verblechte Variante, da sie einen erheblich höheren Arbeitsaufwand erfordert.
- Der Preis für die handwerkliche Leistung pro laufendem Meter kann hier zwischen 250 € und 350 € oder mehr liegen. Hinzu kommen die Materialkosten für Ziegel, Unterkonstruktion und eventuelle Sonderbauteile.
- Für ein genaues Angebot sollten Sie immer einen Fachbetrieb kontaktieren, der die Gegebenheiten vor Ort prüfen kann.
Seit wann gibt es Biberschwanzziegel und Biberschwanzkehlen?
Der Biberschwanzziegel ist einer der ältesten und traditionellsten Dachziegel. Seine Ursprünge reichen bis in die Römerzeit zurück. In Deutschland sind sie seit dem Mittelalter weit verbreitet und prägen bis heute das Bild vieler historischer Städte und ländlicher Regionen. Die Technik der eingebundenen Biberschwanzkehle entwickelte sich parallel dazu, um auch an komplexen Dachformen eine zuverlässige Entwässerung zu gewährleisten. Sie ist ein Beweis für die Langlebigkeit und die handwerkliche Kunst des Dachdeckerhandwerks.
Video-Tutorial: Die Eindeckung einer eingebundenen Kehle von A bis Z
Um Ihnen die Eindeckung einer eingebundenen Biberschwanzkehle noch besser zu verdeutlichen, haben wir ein exklusives Tutorial für Sie vorbereitet. Der erfahrene Dachdecker-Spezialist Mirko Fischer zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie er eine solche Kehle professionell eindeckt. Von der Vorbereitung bis zur letzten Ziegelreihe – hier sehen Sie echtes Handwerk in Perfektion.
Video Tutorial – Biberschwanzkehle
Hier noch ein Tutorial zum Thema eingebundene Biberschwanzkehle
Hier noch ein weiteres Video Tutorial einer Eingebundenen Biberkehle