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Mörteldeckung Biberschwanzdach

Eine alte Tradition bewahren – Denkmalpflege

Biberschwanzdächer sind nicht nur ein charakteristisches Merkmal vieler historischer Gebäude, sondern auch ein Zeugnis alter Handwerkskunst. Wer sich mit der Sanierung oder Restaurierung solcher Dächer im Denkmalschutz beschäftigt, stößt unweigerlich auf das Thema der Mörteldeckung. Doch warum wurde diese Technik früher so häufig angewendet und welche Bedeutung hat sie heute noch?

Bild zeigt einen gemörtelten Dachfirst bei einer Biberschwanz Doppeldeckung.
Gemörtelter First – Biber Doppeldeckung

Warum wurde früher gemörtelt? Die Ursprünge einer bewährten Technik

Die Mörteldeckung von Biberschwanzziegeln hat eine lange Tradition, die tief in der Geschichte des Bauwesens verwurzelt ist. Damals, ohne die heutigen technologischen Möglichkeiten und Materialien, bot die Mörtelverlegung mehrere entscheidende Vorteile:

  • Wind- und Sturmsicherheit: In Zeiten, in denen es keine Sturmklemmen oder ähnliche Befestigungen gab, war der Mörtel die effektivste Methode, die Dachziegel fest mit der Unterkonstruktion zu verbinden und so ein Abheben bei starkem Wind zu verhindern.
  • Wasserdichtigkeit: Auch wenn Biberschwanzziegel selbst eine gute Regensicherheit bieten, verbesserte die Mörtelbettung die Dichtigkeit des Daches erheblich. Der Mörtel füllte kleine Unebenheiten und Spalten aus und verhinderte das Eindringen von Schlagregen und Schnee.
  • Langlebigkeit und Stabilität: Ein im Mörtel verlegtes Dach war wesentlich stabiler und widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen. Der Mörtel sorgte für eine feste Verankerung der Ziegel und reduzierte das Risiko von Verschiebungen oder Brüchen.
  • Feuchtigkeitsregulierung: Historische Mörtel, oft auf Kalkbasis, waren diffusionsoffen. Das bedeutete, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben konnten, was zu einem gesünderen Raumklima unter dem Dach beitrug und die Holzkonstruktion vor Staunässe schützte.
Ein Biberschwanzdach in Mörteldeckung
Biberschwanzdach in Mörteldeckung

Häufige Fragen zur Mörteldeckung im Denkmalschutz

Im Zusammenhang mit der Mörteldeckung von Biberschwanzdächern tauchen immer wieder Fragen auf, die sowohl die technische Ausführung als auch die denkmalpflegerischen Aspekte betreffen. Hier beantworten wir einige davon:

“Was ist Mörteldeckung Biberschwanz?”

Die Mörteldeckung bei Biberschwanzdächern bezeichnet die historische Verlegetechnik, bei der die einzelnen Biberschwanzziegel nicht nur auf Dachlatten genagelt, sondern zusätzlich in ein Mörtelbett aus Kalkmörtel oder Lehmmörtel gelegt wurden. Dieser Mörtel fungierte als zusätzliche Befestigung und Dichtung.

“Welcher Mörtel für Biberschwanzdach?”

Für die Sanierung von Biberschwanzdächern im Denkmalschutz sollte in der Regel ein historischer Kalkmörtel verwendet werden. Dieser Mörtel ist diffusionsoffen und mit den historischen Baustoffen verträglich. Zementhaltige Mörtel sind in der Regel ungeeignet, da sie zu starr sind und die Dampfdiffusion behindern könnten. In manchen Regionen wurde früher auch Lehmmörtel verwendet, dessen Anwendung heute jedoch spezielles Fachwissen erfordert.

“Biberschwanzdach reparieren – geht das mit Mörtel?”

Ja, Reparaturen an Biberschwanzdächern mit Mörteldeckung sind nicht nur möglich, sondern im Denkmalschutz sogar oft die bevorzugte Methode, um die historische Bausubstanz zu erhalten. Einzelne beschädigte Ziegel können sorgfältig ausgetauscht und in frischen Kalkmörtel neu verlegt werden. Auch Fugenrisse oder lose Mörtelteile können fachgerecht ausgebessert werden.

“Warum ist Mörteldeckung so wichtig für den Denkmalschutz?”

Die Mörteldeckung ist ein integraler Bestandteil der historischen Bauweise und somit ein schützenswertes Merkmal von Biberschwanzdächern im Denkmalschutz. Ihre Erhaltung trägt nicht nur zur Authentizität des Gebäudes bei, sondern auch zur Bewahrung des traditionellen Handwerks. Eine fachgerechte Sanierung unter Verwendung der ursprünglichen Techniken und Materialien gewährleistet, dass das Denkmal seinen ursprünglichen Charakter und seine Funktionalität behält.

Foto zeigt einen First der in Mörtel verlegt wurde. Denkmalschutz treuer gemörtelter First
Gemörtelter First nach Denkmalschutz Anforderungen

Die Bedeutung der Tradition heute

Auch wenn moderne Dachdeckungen ohne Mörtel auskommen, bleibt die Mörteldeckung von Biberschwanzdächern im Denkmalschutz eine unverzichtbare Technik. Sie zeugt nicht nur von der hohen Qualität und Langlebigkeit vergangener Bauweisen, sondern ist auch ein aktiver Beitrag zur Bewahrung unseres kulturellen Erbes. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Denkmalpflegern und spezialisierten Handwerkern ist dabei unerlässlich, um die historische Bausubstanz zu schützen und die Dächer für kommende Generationen zu erhalten.

Kalkleiste in Mörtel nach Denkmalschutz Vorgaben. Biber Doppeldeckung
Kalkleiste bei Biber Doppeldeckung


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