First bei Schieferdeckung mit Überstand belüftet
Anleitung für das Firstgebinde bei altdeutscher Deckung
Wie deckt man das Firstgebinde beim Schieferdach fachgerecht ein? Wenn man beim Schieferdach am Dachfirst ankommt, entstehen oft Fragen zur korrekten Ausführung. Wie decke ich den First richtig, um Regensicherheit und Entlüftung zu gewährleisten? Was ist mit dem Überstand zu beachten?
Schieferdecker Mirko Fischer zeigt im folgenden Video, wie es geht. Hier siehst du, wie die Firstreihe gedeckt wird, wie man den First auskämmt und das Firstgebinde als effektiven Lüfterfirst herstellt.
Häufige Fragen zur Firstdeckung mit Schiefer
Hier beantworte ich die Fragen, die im Internet und auf Baustellen am häufigsten zur Firstausbildung bei Schieferdächern gestellt werden.
Wie viel Überstand muss der Schiefer am First haben?
Bei der altdeutschen Deckung ist ein ausreichender Überstand entscheidend für den Wetterschutz. Ich empfehle und praktiziere einen Überstand von etwa 6 bis 7 cm für die Schieferreihe auf der Wetterseite. Dieser Überstand sorgt dafür, dass Schlagregen über den First hinweggeleitet wird und nicht in die Konstruktion eindringen kann.
So sieht ein fertiges Firstgebinde beim Schieferdach aus

Welche Seite des Daches wird am First zuerst gedeckt?
Es ist fachlich korrekt, die Wetterseite (die Seite, aus der der Wind überwiegend weht) zuerst einzudecken. Diese Reihe bildet den sogenannten Überstand. Die dem Wind abgewandte Seite (Leeseite) wird anschließend dagegen gearbeitet, sodass ein offener Spalt für die Entlüftung unter dem Überstand verbleibt.
Wie viele Nägel benötigt man für einen Firststein?
Da der Firstbereich besonders hohen Windlasten (Sogwirkung) ausgesetzt ist, darf hier nicht an der Befestigung gespart werden. Jeder Firststein im Firstgebinde sollte mit mindestens 6 Schiefernägeln oder Schieferstiften fixiert werden, um dauerhaft sturmsicher zu sein.
Warum spielt die Windrichtung eine Rolle?
Die Deckrichtung des Firstgebindes sollte, wenn baulich möglich, entgegen der Hauptwindrichtung ausgeführt werden. Das verhindert, dass der Wind unter die Decksteine greift und Wasser hineindrückt oder die Steine anhebt.
Der Lüftungsquerschnitt am First erklärt
Was bedeutet Lüftungsquerschnitt?
Der Lüftungsquerschnitt bezeichnet die freie Fläche, durch die Luft aus der Dachkonstruktion entweichen kann. Bei einem belüfteten Dach (Kaltdach) strömt Luft an der Traufe ein, erwärmt sich, nimmt Feuchtigkeit auf und muss am First wieder austreten können. Ist dieser Querschnitt zu klein, staut sich feuchte Luft, was zu Bauschäden an der Lattung oder Dämmung führen kann.
Wie wird der Querschnitt beim Schieferfirst erzeugt?
Anders als bei Ziegeldächern, die oft spezielle Lüfterfirststeine verwenden, entsteht die Lüftung beim traditionellen Schieferdach konstruktiv durch den Überstand.
Der First wird bei der altdeutschen Deckung meist „ausgekämmt“. Das bedeutet:
Die Schiefer der Wetterseite stehen über (der oben genannte Überstand).
Die Schiefer der Leeseite enden kurz unterhalb dieses Überstands.
Der Spalt, der zwischen dem Überstand der Wetterseite und der Oberkante der Leeseite entsteht, ist der effektive Lüftungsquerschnitt.
Durch diese Technik erreichen wir eine optisch elegante Lösung, die gleichzeitig die physikalischen Anforderungen an die Entlüftung erfüllt, ohne dass sperrige Lüftungselemente die Ansicht des Schieferdaches stören.



